Löwenzahn: Unterschied zwischen den Versionen
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Pusteblume, Backenzahn, Eierpetsch, Kuhblume, Milchscheck und Ochsenpflanze. Das alles sind Namen für ein und dieselbe Pflanze, nämlich den '''Löwenzahn'''. Der lateinische Name des gewöhnlichen Löwenzahns lautet ''Taraxacum officinale''. | Pusteblume, Backenzahn, Eierpetsch, Kuhblume, Milchscheck und Ochsenpflanze. Das alles sind Namen für ein und dieselbe Pflanze, nämlich den '''Löwenzahn'''. Der lateinische Name des gewöhnlichen Löwenzahns lautet ''Taraxacum officinale''. | ||
− | Der Löwenzahn ist in '''Mitteleuropa''' weit verbreitet. Vor allem von '''April bis Mai''' sind viele Wiesen übersäht von den gelben Blüten. In den Gärten wird die Pflanze nicht so gerne gesehen, da sie als '''Unkraut''' gilt und sich rasch ausbreitet. Doch eigentlich ist der Löwenzahn eine '''Heilpflanze''' und eine '''Küchenpflanze'''. | + | Der Löwenzahn ist in '''Mitteleuropa''' weit verbreitet. Vor allem von '''April bis Mai''' sind viele Wiesen übersäht von den gelben Blüten. In den Gärten wird die Pflanze nicht so gerne gesehen, da sie als '''Unkraut''' gilt und sich rasch ausbreitet. Doch eigentlich ist der Löwenzahn eine '''Heilpflanze''' und eine '''Küchenpflanze''' sowie eine wichtige '''Nahrungspflanze''' für Bienen und Hummeln. Im Garten sorgt die gelben Blüten außerdem für farbige Tupfer im grünen Gras. |
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− | Der Löwenzahn stammt ursprünglich aus '''Westasien und Europa'''. Das heißt, dass er bei uns (in Mitteleuropa) immer schon heimisch war. Der Mensch hat aber dafür gesorgt, dass sich diese Pflanze auf der gesamten '''nördlichen Halbkugel''' ausbreiten konnte. Die Vorkommen des Löwenzahns südlich des Äquators sind allerdings sehr gering. Im Gebirge wächst die Pflanze '''bis etwa 2 800 Meter''' Höhe. Der Löwenzahn auf den Bergen ist allerdings deutlich kleiner als im Flachland. | ||
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Der gewöhnliche Löwenzahn gehört zur Familie der '''Korbblütler'''. Typisch für diese Familie ist, dass die Blüten in einem „'''Korb'''“ dicht gedrängt stehen, sodass sie '''wie eine einzige Blüte''' aussehen. | Der gewöhnliche Löwenzahn gehört zur Familie der '''Korbblütler'''. Typisch für diese Familie ist, dass die Blüten in einem „'''Korb'''“ dicht gedrängt stehen, sodass sie '''wie eine einzige Blüte''' aussehen. | ||
− | Die '''Wurzel''' der Pflanze ist eine '''Pfahlwurzel''', die oft bis zu einem Meter weit in die Erde reicht | + | Die '''Wurzel''' der Pflanze ist eine '''Pfahlwurzel''', die oft bis zu einem Meter weit in die Erde reicht. |
Die '''dunkelgrünen Blätter''' der Pflanze sind '''länglich''', '''eiförmig''' und '''tief eingeschnitten'''. Sie wachsen dicht über dem Boden aus der Wurzel und sind '''rosettenförmig''' um die Blütenstiele angeordnet. Die Blätter sind zwischen '''10 und 30 cm''' lang. | Die '''dunkelgrünen Blätter''' der Pflanze sind '''länglich''', '''eiförmig''' und '''tief eingeschnitten'''. Sie wachsen dicht über dem Boden aus der Wurzel und sind '''rosettenförmig''' um die Blütenstiele angeordnet. Die Blätter sind zwischen '''10 und 30 cm''' lang. | ||
− | Der '''blattlose Blütenstiel''', der bis zu '''60 cm''' hoch werden kann, ist hellgrün und '''innen hohl'''. Wird er abgebrochen oder abgeschnitten, so tritt der '''milchige Saft''', der im Löwenzahn fließt, aus. | + | Der '''blattlose Blütenstiel''', der bis zu '''60 cm''' hoch werden kann, ist hellgrün und '''innen hohl'''. Wird er abgebrochen oder abgeschnitten, so tritt der '''milchige Saft''', der im Löwenzahn fließt, aus. Manche Menschen vertragen diesen Saft nicht. |
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Die Hüllblätter öffnen sich während des Tages und schließen sich um die Blüte während der Nacht und wenn es regnet oder sehr heiß ist (ähnlich wie beim '''[[Gänseblümchen]]'''). Die Blüte selber ist eine '''Scheinblüte''', die aus vielen '''gelben Zungenblüten''' besteht. Sie hat einen Durchmesser von 3 bis 5 cm. | Die Hüllblätter öffnen sich während des Tages und schließen sich um die Blüte während der Nacht und wenn es regnet oder sehr heiß ist (ähnlich wie beim '''[[Gänseblümchen]]'''). Die Blüte selber ist eine '''Scheinblüte''', die aus vielen '''gelben Zungenblüten''' besteht. Sie hat einen Durchmesser von 3 bis 5 cm. | ||
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Der Löwenzahn blüht '''mehrere Tage''', bevor er verblüht. Die Hüllblätter schließen sich zum letzten Mal. | Der Löwenzahn blüht '''mehrere Tage''', bevor er verblüht. Die Hüllblätter schließen sich zum letzten Mal. | ||
− | Einige Tage nachdem der Löwenzahn verblüht ist, öffnen sich die Hüllblätter erneut. Die verblühten Zungeblüten fallen ab und es zeigt sich die „'''Pusteblume'''“. Jeder Samen des Löwenzahns trägt einen '''haarigen Flugschirm''' an seinem Ende. Sobald der Wind bläst werden die Flugschirme mit den Samen an ihrem Ende davongetragen. Dort wo die Samen auf annähernd geeigneten Boden stoßen, entwickeln sie sich zu '''neuen Löwenzahnpflanzen'''. | + | Einige Tage nachdem der Löwenzahn verblüht ist, öffnen sich die Hüllblätter erneut. Die verblühten Zungeblüten fallen ab und es zeigt sich die „'''Pusteblume'''“. Jeder Samen des Löwenzahns trägt einen '''haarigen Flugschirm''' an seinem Ende. Sobald der Wind bläst werden die Flugschirme mit den Samen an ihrem Ende davongetragen. Dort wo die Samen auf annähernd geeigneten [[Bodenhorizonte|Boden]] stoßen, entwickeln sie sich zu '''neuen Löwenzahnpflanzen'''. |
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In der '''Naturheilkunde''' werden alle Teile des Löwenzahns verwendet. Er wirkt bei '''Verdauungsbeschwerden''' und '''rheumatischen Erkrankungen''', bei '''Ekzemen''', '''gegen Warzen''' und ist '''harntreibend'''. | In der '''Naturheilkunde''' werden alle Teile des Löwenzahns verwendet. Er wirkt bei '''Verdauungsbeschwerden''' und '''rheumatischen Erkrankungen''', bei '''Ekzemen''', '''gegen Warzen''' und ist '''harntreibend'''. | ||
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Wenn du Löwenzahnstiele pflückst, am unteren Ende in Streifen reißt und diese für ein paar Sekunden in Wasser tauchst, entstehen lustige '''Spiralen'''. Das kommt daher, dass die Stiele innen mehr Wasser aufsaugen als außen. | Wenn du Löwenzahnstiele pflückst, am unteren Ende in Streifen reißt und diese für ein paar Sekunden in Wasser tauchst, entstehen lustige '''Spiralen'''. Das kommt daher, dass die Stiele innen mehr Wasser aufsaugen als außen. | ||
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Aktuelle Version vom 26. November 2020, 10:16 Uhr
Pusteblume, Backenzahn, Eierpetsch, Kuhblume, Milchscheck und Ochsenpflanze. Das alles sind Namen für ein und dieselbe Pflanze, nämlich den Löwenzahn. Der lateinische Name des gewöhnlichen Löwenzahns lautet Taraxacum officinale.
Der Löwenzahn ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Vor allem von April bis Mai sind viele Wiesen übersäht von den gelben Blüten. In den Gärten wird die Pflanze nicht so gerne gesehen, da sie als Unkraut gilt und sich rasch ausbreitet. Doch eigentlich ist der Löwenzahn eine Heilpflanze und eine Küchenpflanze sowie eine wichtige Nahrungspflanze für Bienen und Hummeln. Im Garten sorgt die gelben Blüten außerdem für farbige Tupfer im grünen Gras.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- der Löwenzahn zu den Wildkräutern zählt?
- Ochsenpflanze, Kuhblume, Backenzahn, Eierpetsch und Pusteblume andere Bezeichnungen für diese Pflanze sind?
- diese Pflanze für die Bienen eine wichtige, frühe Nahrungsquelle ist?
Löwenzahn zählt zu den Wildkräutern. Dass bedeutet, er kann gegessen werden - zB im Salat. Nur sollte er nicht in zu großen Mengen gegessen werden. Der Milchsaft in Blättern und Stängel wird von manchen Menschen schlecht vertragen.
Vorkommen
Der Löwenzahn stammt ursprünglich aus Westasien und Europa. Das heißt, dass er bei uns (in Mitteleuropa) immer schon heimisch war. Der Mensch hat aber dafür gesorgt, dass sich diese Pflanze auf der gesamten nördlichen Halbkugel ausbreiten konnte. Die Vorkommen des Löwenzahns südlich des Äquators sind allerdings sehr gering. Im Gebirge wächst die Pflanze bis etwa 2 800 Meter Höhe. Der Löwenzahn auf den Bergen ist allerdings deutlich kleiner als im Flachland.
Löwenzahn ist ein so genanntes Wildkraut. Es wächst auf Wiesen, an Wegrändern und in Gärten. Die Pflanze benötigt, um wachsen zu können, keine besondere Erde. Ihr reicht schon eine kleine Mauerritze mit ein wenig angesammelter Erde und schon wächst und gedeiht sie. Brach liegende Flächen und Schutthalden werden vom Löwenzahn ebenfalls schnell besiedelt.
Aussehen
Der gewöhnliche Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Typisch für diese Familie ist, dass die Blüten in einem „Korb“ dicht gedrängt stehen, sodass sie wie eine einzige Blüte aussehen.
Die Wurzel der Pflanze ist eine Pfahlwurzel, die oft bis zu einem Meter weit in die Erde reicht.
Die dunkelgrünen Blätter der Pflanze sind länglich, eiförmig und tief eingeschnitten. Sie wachsen dicht über dem Boden aus der Wurzel und sind rosettenförmig um die Blütenstiele angeordnet. Die Blätter sind zwischen 10 und 30 cm lang.
Der blattlose Blütenstiel, der bis zu 60 cm hoch werden kann, ist hellgrün und innen hohl. Wird er abgebrochen oder abgeschnitten, so tritt der milchige Saft, der im Löwenzahn fließt, aus. Manche Menschen vertragen diesen Saft nicht.
Blüte
Am oberen Ende des Blütenstiels wachsen erst so genannte Hochblätter, die aber bald vertrocknen. Darüber entwickelt sich die Blütenstandsknospe. Diese ist von Hüllblättern zum Schutz umgeben.
Die Hüllblätter öffnen sich während des Tages und schließen sich um die Blüte während der Nacht und wenn es regnet oder sehr heiß ist (ähnlich wie beim Gänseblümchen). Die Blüte selber ist eine Scheinblüte, die aus vielen gelben Zungenblüten besteht. Sie hat einen Durchmesser von 3 bis 5 cm.
Vermehrung
Der Löwenzahn blüht mehrere Tage, bevor er verblüht. Die Hüllblätter schließen sich zum letzten Mal.
Einige Tage nachdem der Löwenzahn verblüht ist, öffnen sich die Hüllblätter erneut. Die verblühten Zungeblüten fallen ab und es zeigt sich die „Pusteblume“. Jeder Samen des Löwenzahns trägt einen haarigen Flugschirm an seinem Ende. Sobald der Wind bläst werden die Flugschirme mit den Samen an ihrem Ende davongetragen. Dort wo die Samen auf annähernd geeigneten Boden stoßen, entwickeln sie sich zu neuen Löwenzahnpflanzen.
Bedeutung und Verwendung
Für die Bienen ist der Löwenzahn eine wichtige, frühe Nahrungsquelle. Er hilft dem Bienenvolk bei der Aufzucht und er sorgt für eine frühe Honigernte.
In der Naturheilkunde werden alle Teile des Löwenzahns verwendet. Er wirkt bei Verdauungsbeschwerden und rheumatischen Erkrankungen, bei Ekzemen, gegen Warzen und ist harntreibend.
In der Naturküche kann aus Löwenzahn Salat, Pesto, Honigersatz und Kaffeeersatz gemacht werden.
Wenn du Löwenzahnstiele pflückst, am unteren Ende in Streifen reißt und diese für ein paar Sekunden in Wasser tauchst, entstehen lustige Spiralen. Das kommt daher, dass die Stiele innen mehr Wasser aufsaugen als außen.