Taubnessel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. August 2011, 13:34 Uhr
Die Taubnessel sieht, solange sie nicht blüht, der Brennessel sehr ähnlich. Im Gegensatz zu ihr hat sie allerdings keine so genannten Brennhaare. Das bedeutet, dass du dir nicht weh tust, wenn du sie berührst. Aus botanischer Sicht haben Brennnesseln und Taubnesseln nichts gemeinsam. Sie gehören nicht einmal zur gleichen Pflanzenfamilie.
Ihren Namen verdankt die Taubnessel aber trotzdem ihrer Ähnlichkeit mit der Brennnessel. Es gibt zumindest 10 verschiedene Arten an Taubnesseln, die sich hauptsächlich in der Farbe ihrer Blüten und der Anordnung der Blätter unterscheiden.
Hier erfährst du mehr über die gefleckte Taubnessel, da sie bei uns am häufigsten vorkommt.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Die gefleckte Taubnessel wurde vor sehr langer Zeit, als die Dinos noch die Erde bevölkerten, aus Westasien bei uns eingeschleppt.
Heute wächst sie bei uns beinahe überall. Sie kommt als Wildkraut im Garten vor, wächst auf Schutthalden und an Wegrändern.
Ihr bevorzugter Boden ist stickstoffreich und lehmig. Die gefleckte Taubnessel ist sogar im Gebirge, bis zu 2000 Meter Seehöhe, anzutreffen. Standorte, die ständig in der prallen Sonne stehen, mag sie allerdings nicht so gerne.
Aussehen
Die gefleckte Taubnessel wird zwischen 20 und 60 Zentimeter hoch. Der Stängel dieser Pflanze aus der Familie der Wildkräuter ist vierkantig und innen hohl. Nur an den Knoten, aus denen die Blätter wachsen, gibt es Querwände. Diese geben der Pflanze zusätzliche Stabilität.
Die Blätter der gefleckten Taubnessel sind denen der Brennnessel sehr ähnlich. Sie sind gekreuzt gegenständig angeordnet. Das bedeutet, dass sich immer zwei Blätter genau gegenüber stehen. Die nächst höheren Blätter füllen die „Lücken". Von oben betrachtet sieht das aus wie ein Kreuz. Auf dem Bild kannst du das ganz gut sehen.
Die Blätter sind fein behaart und herzförmig. Ihr Rand ist gezackt. Die Blätter einiger Unterarten der gefleckten Taubnessel haben der Länge nach einen silbernen Streifen oder sind überwiegend silberfarben mit einem dunkelgrünen Rand. Diese Arten werden oft in Gärten als Bodendeckerpflanzen gesetzt.
Blüte
Taubnesseln zählen zu den Lippenblütlern. Die Form der Blüte kannst du auf dem Bild ganz gut sehen. Die Blütenblätter bilden am hinteren Ende eine Röhre. Nach oben hin öffnen sie sich zu einer helmartigen Oberlippe. Die unteren Blütenblätter bilden die Unterlippe.
Die Blüte dieser Pflanze ist so gestaltet, dass nur Hummeln mit einem langen Rüssel an den Nektar kommen.
Die Blüten der gefleckten Taubnessel sind etwa 2 bis 3 Zentimeter groß. Die Pflanze blüht von März oder April bis zum Oktober. Manchmal, wenn das Wetter sehr mild ist, kann die gefleckte Taubnessel sogar noch im November blühen.
Die Pflanze hat meistens purpurne Blüten. Die Färbung kann auch heller ausfallen. Selten können die Blüten sogar weiß sein. Typisch an den Blüten ist die Fleckung der Blütenunterlippe.
Vermehrung
Taubnesseln wachsen selten einzeln, sondern dicht und zahlreich nebeneinander. Das kommt daher, dass sich diese Pflanzen nicht nur über ihre Samen, sondern auch über ihre Wurzeln fortpflanzen können. Das geschieht durch unterirdische Ausläufer der Wurzeln.
Bestäubt werden die Blüten des Krautes fast ausschließlich durch Hummeln. Für diese Insekten stellt die Pflanzenart eine wichtige Nahrungsquelle dar, da sie früher und auch länger blüht, als die meisten anderen Pflanzen.
Die Staubblätter des Lippenblütlers befinden sich unter dem „Dach" der Blüten-Oberlippe. Hier sind sie vor Nässe gut geschützt. Die Narbe befindet sich an der Hinterwand der Blüte. Nachdem die Hummel weit in die Blüte muss, um an den Nektar zu gelangen, streift sie dabei den Blütenstaub auf ihren Rücken. Bei der nächsten Blüte lässt sie diesen an der Narbe zurück.
Nach erfolgreicher Bestäubung können die Samen reifen. Diese werden hauptsächlich von Ameisen verbreitet.
Verwendung
Die gefleckte Taubnessel gilt schon seit vielen hundert Jahren als Heilpflanze. Bei dieser Pflanze können Blüten und die Blätter verwendet werden, beides sowohl frisch als auch getrocknet.
Die Pflanze kann äußerlich und innerlich angewendet werden. Äußerlich hilft sie bei Quetschungen, Blutergüssen, Verstauchungen und bei unreiner Haut. Innerlich wird die Taubnessel unter anderem gegen Fieber, Durchfall und Darmentzündungen angewendet.
Findest du eine gefleckte Taubnessel, so kannst du die Blüten vorsichtig abzupfen und den süßen Nektar heraussaugen. Aber gibt gut acht, dass du auch wirklich die richtige Pflanze erwischt.
Die gefleckte Taubnessel hat aber auch in der Küche Bedeutung. So kannst du aus den frischen Blättern beispielsweise Salate oder Wildkräutersoßen herstellen.