Zweiter Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg war für Österreich die wohl schlimmste Zeit des 20. Jahrhunderts.
Österreich wurde noch vor Beginn dieses Krieges, am 13. März 1938, an das Deutsche Reich angeschlossen. Damit hörte die Republik Österreich auf zu existieren. Zu dieser Zeit konnte noch niemand ahnen, welche Auswirkungen das auf unser Land haben würde.
Wenn du mehr über den Zweiten Weltkrieg erfahren möchtest und wissen willst, wie er begann und beendet wurde und welche Folgen dieser schreckliche Krieg für Österreich hatte, dann lies weiter.
Inhaltsverzeichnis
Die Vorgeschichte
Adolf Hitler hatte immer schon sehr große Ziele. Bereits in den 20er Jahren hatte er Pläne dazu entwickelt, ein Bündnis mit Großbritannien einzugehen. Als Hitler Ende Jänner 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, sprach er „über die Eroberung des Lebensraumes im Osten“. Das war am 3. Februar 1933.
Zwei Jahre vor Beginn des Zweiten Weltkrieges eröffnete Hitler im Rahmen einer langen Rede, dass er in absehbarer Zeit einen Krieg führen wollte. Alle Befehlshaber, die gegen Hitlers Pläne waren, wurden von ihm nach und nach abgesetzt.
Hitlers selbst gewählter Bündnispartner im Krieg, Großbritannien, nahm den „Anschluss“ Österreichs 1938 hin. Auch stimmte England, gemeinsam mit Frankreich und Italien, der Abtretung der Sudetengebiete an Deutschland zu. Diese Gebiete waren die Randgebiete der ehemaligen Tschechoslowakei (= heute Tschechien und Slowakei), die vor allem von Deutschen besiedelt waren. Somit war Adolf Hitler, der ursprünglich Krieg gegen die Sowjetunion führen wollte, für seine Ziele beinahe optimal gerüstet.
Der Kriegsbeginn
Obwohl alles auf Krieg hindeutete und Hitler mehrmals geäußert hatte, dass er im Zuge des Krieges die Juden vernichten wollte, glaubte kaum jemand daran. Hitler wurde nicht richtig ernst genommen.
Hitler nahm im Frühjahr 1939 auch den Rest der Tschechoslowakei ein. Darauf hin versprachen Großbritannien und Frankreich die Unabhängigkeit Polens. Hitler ließ sich davon jedoch nicht aufhalten. Er marschierte am 1. September 1939 mit seinen Truppen in Polen ein. Davor hatte er mit der Sowjetunion – dem ursprünglichen Gegner – einen „Nicht-Angriffs-Pakt“ abgeschlossen. Hitler machte sich ja gerade mit der Kriegserklärung an Polen England zum Feind.
Großbritannien und Frankreich erklärten daraufhin am 3. September 1939 Deutschland den Krieg. Polen wurde von zwei Seiten angegriffen, denn auch die Sowjetunion beteiligte sich an der Seite Deutschlands am Krieg. Polen hatte verloren und wurde zwischen den beiden Großmächten aufgeteilt.
Bereits in Polen begann Hitler mit der Ausrottungspolitik. Juden, der polnische Adel und Angehörige der polnischen Führungsebene wurden ausgewiesen und in Konzentrationslager verschleppt. Manche wurden auch sofort hingerichtet.
1939
Nach dem raschen Sieg über Polen bereiteten sowohl Deutschland als auch die Westmächte die Besetzung von Norwegen vor. Dänemark kapitulierte kampflos, Norwegen leistete jedoch erbitterten Widerstand – leider erfolglos. Norwegen wurde am 10. Juni 1940 besetzt. Die Niederlande und Belgien hatten bereits im Mai aufgegeben.
Nun stand Frankreich auf Hitlers Plan. Paris wurde nach einem Blitzangriff am 14. Juni fast kampflos besetzt. Hitler befand sich jetzt auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Italien trat ebenfalls in das Kriegsgeschehen ein. Es begab sich auf die Seite Deutschlands. Spanien und Japan boten sich ebenfalls an, das Deutsche Reich zu unterstützen.
Von dieser Unterstützung gestärkt eröffnete Hitler am 13. August 1940 die „Luftschlacht um England“. Dieser Luftkrieg dauerte bis zum Frühjahr 1941 und endete mit einer Niederlage Hitlers.
1941
Am 14. August 1941 trafen sich der britische Premierminister Winston Churchill und der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt. Bei diesem Treffen legten sie fest, wie sie im Krieg weiter vorgehen würden und was nach Kriegsende geschehen müsste. Die Vereinbarungen wurden in der so genannten „Atlantica-Carta“ aufgeschrieben und bis zum Kriegsende von insgesamt 45 Nationen unterzeichnet. Diese Atlantica-Carta war übrigens die Grundlage für die Charta der Vereinten Nationen.
Nachdem Hitler gegen Großbritannien keine Chance hatte, wollte er statt dessen die Sowjetunion in einem Blitzkrieg besiegen. Der Feldzug gegen die Sowjetunion begann im Juni 1941. Zuerst kamen Hitlers Truppen recht rasch voran. Doch als in Russland der harte Winter Einzug hielt, blieb das Heer im Schnee stecken.
Damit sich die Sowjetunion nicht zu weit ausbreiten könne, schloss Hitler noch vor dem Feldzug gegen Russland einen Packt mit Italien und Japan. Auch dachte er, dass sich dadurch die Amerikaner von einem Kriegseintritt abschrecken lassen würden. Hitler hatte allerdings nicht an die Angriffslust der Japaner gedacht. Diese fielen im Dezember 1941 ohne Vorwarnung in Pearl Harbour ein – einem amerikanischen Stützpunkt auf der Insel Hawaii. Nur wenige Tage nach diesem Überfall erklärten Deutschland und Italien Englands großem Verbündeten - der USA - den Krieg.
1942 bis 1943
Sobald der Winter in Russland vorüber war, wagte Hitler einen erneuten Vorstoß. Seine Truppen gelangten bis nach Stalingrad, dem heutigen Wolgograd. Dort allerdings wurden sie eingeschlossen. Nach vielen erbitterten Kämpfen rund um diese Stadt mussten die Truppen im Februar 1943 aufgeben.
Auch in Nordafrika erlitt Hitlers Armee im Mai 1943 eine schwere Niederlage.
Etwa zur gleichen Zeit flogen immer mehr britische und amerikanische Bomber (Kampfflugzeuge mit Bomben ausgestattet) über deutsches Gebiet und zerstörten nicht nur für den Krieg wichtige Anlagen. Sie trafen auch viele zivile Gebäude. Zwar war der Krieg im Sommer 1943 eigentlich schon entschieden, trotzdem wurde weiter gekämpft. Keiner wollte aufgeben – weder die Deutschen, noch die Alliierten.
1943 bis 1945
Russland und die USA hatten sich in der Zwischenzeit miteinander verbündet. Gemeinsam rückten sie mit England von allen Seiten immer weiter vor. Dieses Vorgehen dauerte seine Zeit.
Im Februar 1945 wurde schließlich das Schicksal von Europa in einer Konferenz beschlossen. Österreich sollte – ebenso wie Deutschland in 4 Besatzungszonen (England, USA, Russland und Frankreich) unterteilt werden.
Nach diesem Beschluss ging alles sehr schnell. Anfang April 1945 wurde Wien befreit. Kurz darauf – am 30. April 1945 – beging Adolf Hitler Selbstmord. Sein Nachfolger, Admiral Dönitz, unterschrieb am 8. Mai 1945 den bedingungslosen Waffenstillstand.
Das Ende des 2. Weltkrieges
Für Europa war damit der lang ersehnte Friede eingekehrt. Amerika und Japan führten jedoch weiterhin Krieg. Damit dieser endlich beendet würde, kam es am 6. und 9. August zum letzten vernichtenden Schlag der USA gegen Japan. Die USA warf zwei Atombomben ab. Am 6. August 1945 wurde Hiroshima dem Erdboden gleich gemacht und am 9. August 1945 wurde Nagasaki vernichtet.
Damit war der Zweite Weltkrieg endgültig beendet. Es herrschte wieder Friede.
Die Verluste dieses Krieges waren jedoch gewaltig. Unzählige Menschen waren im Zuge dieses Krieges ums Leben gekommen. Die Juden wurden erbarmungslos verfolgt und in Konzentrationslagern hingerichtet. Die Roma wurden während des Zweiten Weltkrieges beinahe ausgerottet. Unzählige Häuser waren zerstört worden und die Menschen obdachlos.
Auch gab es wenig Nahrungsmittel. Die Bevölkerung musste hungern. Trotzdem fassten die Menschen wieder Mut. Der Krieg war nun endlich vorbei und es konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden.
Österreich nach dem Krieg
Österreich sollte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein selbstständiger Staat werden. Die alten Grenzen wurden wieder aktiviert und Österreich wurde in vier Besatzungszonen eingeteilt. Im Osten (bis zur Enns) wurde es von den Russen und im Westen von den Amerikanern besetzt. Die Steiermark und Kärnten wurden von England verwaltet. Frankreich hatte Tirol und Vorarlberg und die USA regierten über Salzburg und das westliche Oberösterreich. Russland hatte das restliche Österreich mit Ausnahme von Wien unter seiner Kontrolle.
Die Bundeshauptstadt Wien wurde ebenfalls in 4 Besatzungszonen aufgeteilt.
Österreich blieb bis 1955 von den vier Mächten besetzt. Als schließlich am 25. Oktober 1955 der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen hatte, beschloss der österreichische Nationalrat, am darauf folgenden Tag, also am 26. Oktober 1955, die „Immerwährende Neutralität“ unseres Staates. Zehn Jahre später wurde der 26. Oktober zum österreichischen Nationalfeiertag erklärt.