Ritter

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Ritter mit Lanze - Wadams pixabay.com, CC0 1.0

Ritter waren bewaffnete Reiter, die einem König oder einem Adeligen dienten. Da sie ihrem König die Treue geschworen haben, mussten sie auch mit ihm in den Kampf ziehen. So beschützten sie also das Land und zogen mit bei Eroberungen oder Kreuzzügen. Dabei konnten sie Ruhm, Ehre und reiche Beute verdienen.

Wenn sie nicht im Krieg waren, feierten sie Feste, nahmen an Turnieren teil oder gingen auf die Jagd.

Wusstest du schon, dass ...

  • Ritter jahrhundertelang die stärkste Kraft auf den Schlachtfeldern Europas waren und niemand sie ersetzen konnte?
  • es sehr teuer war, ein Ritter zu sein?
  • die Pferde der Ritter besonders kräftig und für den Kampf trainiert waren?

Geschichte

Ihre Entstehungsgeschichte reicht weit zurück - in die Blütezeit der römischen Antike. Die Römer hatten bereits Reitertruppen. Die Kampfweise des mittelalterlichen Ritters - mit eingelegter Lanze - wurde erst durch die Erfindung des Steigbügels im Frühmittelalter möglich.

Im Hochmittelalter bestand die Ritterrüstung aus einem Kettenhemd bzw. Ringelpanzer und einem sogenannten Topfhelm. Darunter trugen sie gepolsterte Leinenkleidung. Im Spätmittelalter entwickelte sich der Plattenharnisch. Die Helme hatten nun ein Visier, das geöffnet werden konnte.

Ritter mussten ihre teure Ausrüstung selbst finanzieren. Rüstung, Waffen, Pferd und Diener kosteten Unmengen an Geld. Um das erhalten zu können, bekamen sie Grundbesitz als Lehen zugewiesen.

Ritter waren nicht nur Krieger, sondern mussten auch ihr Lehen schützen und verwalten.

Wo wohnten Ritter?

Hohensalzburg - Hans pixabay.com, CC0 1.0

Im Frühmittelalter wurden befestigte Häuser auf Hügeln errichtet und mit Palisaden (festen Holzzäunen) umgeben. Manchmal waren sie auch durch einen Graben geschützt. Es gab auch befestigte kleine Siedlungen.

Im Hochmittelalter entwickelte sich die Burg, wie wir sie heute kennen. Sie ist durch steinerne Mauern und Verteidigungsanlagen geschützt. Im Zentrum steht meist ein Bergfried oder Burgfried, ein großer Turm, der besonders gut verteidigt werden kann. Lagerräume und ein eigener Brunnen stellen sicher, dass die Burg einer langen Belagerung standhalten kann.

Da die meisten Burgen auf Anhöhen errichtet wurden, konnte man Feinde schneller entdecken und sie besser verteidigen.


Wie wurde man Ritter?

Ritterschlag - eine große Ehre! - WikiImages pixabay.com, CC0 1.0

Ritter wurde man meist durch Geburt. Nur, wer einen Ritter oder einen Adeligen als Vorfahren hatte, durfte diesen Beruf ausüben. Nur selten wurden besonders tapfere Krieger in den Ritterstand aufgenommen.

Mit schon 7 Jahren begann die Ausbildung als Page.

Pagen lernten Reiten, Kämpfen ohne Waffen und bekamen Unterricht in Musik, Tanz, Lesen, Schreiben und Rechnen.

Mit 14 Jahren wurde der Page zum Knappen, lernte nun das Kämpfen mit Waffen und kümmerte sich um die Rüstung seines Herren.

Mit 21 Jahren wurde er im Rahmen der Schwertleite zum Ritter „geschlagen“. Er erhielt nun auch ein eigenes Schwert.


Ritterliche Tugenden

Die ritterlichen Tugenden galt es unbedingt einzuhalten. - Fuchsia pixabay.com, CC0 1.0

Ritterliche Tugenden sind die Eigenschaften, die ein Ritter besitzen und einhalten musste. Sie sind in den Epen des Hochmittelalters beschrieben und wurden von Minnesängern besungen. Hier sind nur einige davon angeführt. Könntest du welche davon erfüllen?

  • Schwache und Arme beschützen
  • Tapferkeit
  • Höflichkeit
  • Großzügigkeit
  • Bescheidenheit
  • Würde
  • Treue
  • Anstand


Teile einer Ritterrüstung

Die Rüstung bestand aus vielen Teilen. - hrohmann pixabay.com, CC0 1.0

Eine Ritterrüstung des Spätmittelalters bestand aus vielen Teilen, die meistens auch noch sehr schwer waren. Allerdings nicht so schwer, wie angenommen wird. Eine Kriegsrüstung des 15. Jahrhunderts wog nur etwa 25-30 kg, eine Turnierrüstung allerdings etwa 60 kg!

Zum Anlegen der Rüstung brauchte der Ritter Hilfe von seinem Knappen. Das konnte über eine Stunde dauern.

Darunter trug ein Ritter:

  • Unterwäsche aus Leinen
  • Beinlinge aus Wolle
  • Ein Wams über der Unterwäsche

Darüber kam:

  • Kettenhemd
  • Beinzeug
  • Armzeug
  • Panzerhandschuh
  • Brustharnisch
  • Helm

Waffen eines Ritters

Der Morgenstern galt nicht als ritterliche Waffe. - falco pixabay.com, CC0 1.0
  • Pfeil und Bogen (nur für die Jagd)
  • Streitkolben
  • Dolch
  • Schwert
  • Lanze
  • Schild
  • Streitaxt


Turnier

Lanzenstechen - Mut und Stärke wurden getestet! - Public Domain Pictures pixabay.com, CC0 1.0

Bei einem Turnier wurden Mut und Stärke der Ritter getestet und zur Schau gestellt. Damit wollte man vor allem den Damen „imponieren“ (gefallen). Die Pferde wurden geschmückt und die Ritter in spezielle, dickere Rüstungen gesteckt.

Ein bekanntes Spiel war das Lanzenstechen. Zwei Ritter versuchten, sich gegenseitig vom Pferd zu stoßen. Für den Gewinner gab es einen Preis.

Auch heute noch gibt es viele Burgen, die Mittelalter-Feste veranstalten. Dort wird oft auch ein Lanzenstechen als Vorführung gezeigt.


Sonstiges

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